punktlandung
Mittwoch, 23. Mai 2012
Montag, 30. August 2010
Berlin hat mich.
Ob Berlin mich hat, oder ob ich Berlin hab, das wird sich noch herausstellen – sieht aber ganz so aus als bilden wir eine sehr gute Symbiose. Ich mag Berlin. Mein Zimmer. Meine Mitbewohnerin. Meinen Balkon. Meine Straße. Mein Alles. Ich mag! Selbst Norah ist lieb. Das ist unsere WG-Katze.
Bin sehr froh endlich angekommen zu sein und den ganzen Umzugsstress hinter mir zu lassen. Morgen werde ich mir ein altes Fahrrad kaufen und noch ein bisschen die Gegend erkunden. Heute war ich schon gut zu Fuß unterwegs und habe auch mal den Weg zur Arbeit abgecheckt. Unglaublich wie gut hier die Wohnlage ist. In den Straßen hier gibt es so viele schöne interessante Läden und Leute. Das Wetter ist trotz angekündigtem Regen überraschend gut. Zwar kühl - aber trocken.
In wenigen Minuten kommt M. M. kann jetzt nämlich wieder kommen. Wir wohnen wieder in Reichweite. Wer hätte das gedacht? Vielleicht treffe ich nachher noch B. Mal sehen ob er Zeit hat.
Ich denke ich werde den Blog in nächster Zeit wieder etwas beleben. Habe bestimmt viel zu erzählen über mein neues Leben hier.
Sonntag, 8. August 2010
Freitag, 30. Juli 2010
Let me call it Dinkelacker.
Ja, ich lebe noch.
Zu unserer Vorlesung "PR, Journalismus und Stilformen" wurde uns aufgetragen, einen Text über "unsere Straße" zu verfassen. Heute ist Abgabe. Gestern Nacht habe ich den Text geschrieben ;-) Mal wieder mehr als kurz vor knapp... In diesem Semester war echt der Wurm drin. Die Klausuren werden mir schon noch die Ohren lang ziehen, damit ich mir beim nächsten mal mehr Mühe gebe..
Nun zeige ich euch das Ergebnis meiner Arbeit, weil ich finde, dass es irgendwie sprachlich wohl hier rein passt. Auch wenn es vielleicht nicht ganz perfekt ist, glaube ich, man kann herauslesen, was hier bei mir vor der Tür so abgeht.
Viel Spaß beim Erleben meiner wundervollen Straße auf Zeit:
Zu unserer Vorlesung "PR, Journalismus und Stilformen" wurde uns aufgetragen, einen Text über "unsere Straße" zu verfassen. Heute ist Abgabe. Gestern Nacht habe ich den Text geschrieben ;-) Mal wieder mehr als kurz vor knapp... In diesem Semester war echt der Wurm drin. Die Klausuren werden mir schon noch die Ohren lang ziehen, damit ich mir beim nächsten mal mehr Mühe gebe..
Nun zeige ich euch das Ergebnis meiner Arbeit, weil ich finde, dass es irgendwie sprachlich wohl hier rein passt. Auch wenn es vielleicht nicht ganz perfekt ist, glaube ich, man kann herauslesen, was hier bei mir vor der Tür so abgeht.
Viel Spaß beim Erleben meiner wundervollen Straße auf Zeit:
Heute ist mein Weg das Ziel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Marienplatz im Stuttgarter Süden wird zum Ausgangspunkt meiner Reise durch die Tübinger Straße, die als eine unter vielen sternförmig an den großen Platz angrenzenden Straßen in Richtung Innenstadt führt. Es ist Juli und es regnet. Menschen rennen wie wild durch die Gegend. Nur eine steht allein da und schaut.
Einmal im Kreis gedreht nehme ich eine angenehme, idyllische und belebte Vielfalt wahr. Von der natürlich "original italienischen" Eisdiele über Burger King, Rewe und Sandwichtheke hin zur eingestaubten Apotheke, dem „Casino Queen“ und dem „Bistro Golf“, welches eher weniger sportlichen Charme versprüht, findet man hier alles erdenklich Gute und Schlechte. Der kleine mit unfreundlichen Verkäuferinnen bestückte SB-Bäcker wie auch der eher moderig als modern daher kommende "Mode Jeans Shop" runden das Bild gekonnt ab. Man erkennt eindeutig: hier treffen Lebensstile der ganz besonderen Art aufeinander. Aber dafür ist er nunmal auch geschaffen, dieser Platz in the middle of.. of was eigentlich?
So vielfältig das Angebot, so unterschiedlich sind hier im Süden Stuttgarts aber auch die Menschen, die sich täglich tummeln. Einkaufende Konsummaterialisten mit vollen Tüten und Taschen, flanierende Performer, eisschleckend auf den Treppen flachsende Jugendliche, beschäftigte Studenten, fröhliche Familien und hektische Geschäftsleute begegnen hier sozial Schwachen, die sich am Reichtum der Anderen ergötzen und die Hände aufhalten. Die Hände reichen tun sie sich aber eher nicht. Und das Wasser reicht man sich schon mal gar nicht. Dafür sorgt nämlich bereits der sprudelnde Brunnen, der die Einfahrt in die mit parkenden Autos (inkl. Strafzetteln) durchwachsene Tübinger Straße ziert.
Die viel befahrene aber doch eher schmale Tübinger Straße führt aus der Innenstadt heraus von der Eberhardstraße Richtung Heslach parallel zur Hauptstätterstraße zum eben beschriebenen Marienplatz (von hier aus startet übrigens auch die Zahnradbahn nach Degerloch). Der Straßenname kommt durch die Richtung nach Tübingen zu Stande - ist also rein geographischer Natur.
Wenn es nach mir ginge, würde man die Straße umbenennen. Viel bezeichnender wäre "Dinkelacker Straße". Denn wenn hier eines regiert, dann dieser unbeschreiblich hässliche Betonklotz von Brauerei. Beinahe jede Kneipe dieser Straße schmückt sich zudem mit dem Dinkelacker-Schild. Kein Wunder, denn schon 1888 hatte der Kommerzienrat Carl Dinkelacker hier sein Unternehmen gegründet.
Was neben der Allgegenwärtigkeit des Logos aber noch viel eindringlicher für die Anwesenheit des Brauers spricht, sind die (im Sommer ganz besonders) süßen wohl-bekannten Düfte, die hier Tag für Tag ahnungsvoll das Land streifen. So mancher rümpft sich im vorbeigehen die Nase. Ortsfremde fragen sich, was da wohl so duften mag. Mir wird schlecht dabei.
In der Tübinger Straße wimmelt es von Friseuren, Antiquitätenläden, kleinen Bars, Cafés, Second Hand Stores und abstrusen Shops, deren offizieller Fassade man kaum trauen mag. Im Eingang des heruntergekommenen Billigimport-Modegeschäfts sitzt schon morgens der übergewichtige Herr im Feinripp neben seinen Sonderpreisen und raucht perspektivenlos seine Zigarette.
Die Bäckerei auf der Ecke verspricht "tägliche Frische aus dem Backparadies" - fraglich, ob man ihr das abkauft. Ich kaufe nicht.
Das als Massage-Salon getarnte Freudenhaus sowie der etwas befremdlich wirkende Shisha-Laden mit dem bezeichnenden Namen „Rauchbombe“ tragen ebenfalls einen Teil dazu bei, dass man die Tübinger Straße in dieser Ecke als etwas unbehaglich empfinden könnte.
Ein ganz besonderes Highlight bildet der winzige Kopierladen. Hier stapeln sich Papierberge und veraltete Büroutensilien. Ein gewaltiger Müllberg jagt den nächsten. Beschäftigt wühlend sitzt dennoch täglich ein alter Herr mit Kringel-Schnurrbart vor seinem Rechner und scheint zu arbeiten. Ich laufe auch beim hundertsten mal noch kopfschüttelnd an diesem Schaubild vorüber und bin häufig kurz davor, das ganze auf einem Foto festzuhalten.
Am Wochenende ist Christopher Street Day und die Tübinger Straße wird wie jedes Jahr zum Schauplatz dieser Parade. Fast alle Demonstrationen und Umzüge in Stuttgart verlaufen durch die Tübinger Straße. Damals, 1932, war es noch die Straßenbahn Linie 6, die hier täglich ihre Runden zog. Heute gibt es sie nicht mehr, was den Anwohnern sicherlich entgegen kommt. Die Dinkelacker-Produktion sorgt ohnehin schon für einen störenden Lärmpegel, den man etwa alle 15 Minuten in Form eines lauten Schepperns und Krachens wahrnehmen muss. Dinkelacker hält eben etwas für alle Sinne bereit.
Je näher man der Innenstadt rückt, desto zivilisierter darf man sich in der Tübinger Straße fühlen. Nur geht dabei auch der besondere Flair von Second Hand und die Trödelmarktatmosphäre Meter für Meter ein Stück verloren. Die Straße ist lang. Lang genug, um sehr unterschiedliche Seiten von sich zu zeigen. Der Zustand des Asphalts spiegelt die verschiedenen Bereiche deutlich wider. Wenn man in der Innenstadt angelangt, hat das kaum noch etwas mit dem Beschriebenen gemein. Selbst unser Freund Herr Dinkelacker schafft es nicht, seinen Charme bis an die Yeans Halle zu versprühen.
Einmal im Kreis gedreht nehme ich eine angenehme, idyllische und belebte Vielfalt wahr. Von der natürlich "original italienischen" Eisdiele über Burger King, Rewe und Sandwichtheke hin zur eingestaubten Apotheke, dem „Casino Queen“ und dem „Bistro Golf“, welches eher weniger sportlichen Charme versprüht, findet man hier alles erdenklich Gute und Schlechte. Der kleine mit unfreundlichen Verkäuferinnen bestückte SB-Bäcker wie auch der eher moderig als modern daher kommende "Mode Jeans Shop" runden das Bild gekonnt ab. Man erkennt eindeutig: hier treffen Lebensstile der ganz besonderen Art aufeinander. Aber dafür ist er nunmal auch geschaffen, dieser Platz in the middle of.. of was eigentlich?
So vielfältig das Angebot, so unterschiedlich sind hier im Süden Stuttgarts aber auch die Menschen, die sich täglich tummeln. Einkaufende Konsummaterialisten mit vollen Tüten und Taschen, flanierende Performer, eisschleckend auf den Treppen flachsende Jugendliche, beschäftigte Studenten, fröhliche Familien und hektische Geschäftsleute begegnen hier sozial Schwachen, die sich am Reichtum der Anderen ergötzen und die Hände aufhalten. Die Hände reichen tun sie sich aber eher nicht. Und das Wasser reicht man sich schon mal gar nicht. Dafür sorgt nämlich bereits der sprudelnde Brunnen, der die Einfahrt in die mit parkenden Autos (inkl. Strafzetteln) durchwachsene Tübinger Straße ziert.
Die viel befahrene aber doch eher schmale Tübinger Straße führt aus der Innenstadt heraus von der Eberhardstraße Richtung Heslach parallel zur Hauptstätterstraße zum eben beschriebenen Marienplatz (von hier aus startet übrigens auch die Zahnradbahn nach Degerloch). Der Straßenname kommt durch die Richtung nach Tübingen zu Stande - ist also rein geographischer Natur.
Wenn es nach mir ginge, würde man die Straße umbenennen. Viel bezeichnender wäre "Dinkelacker Straße". Denn wenn hier eines regiert, dann dieser unbeschreiblich hässliche Betonklotz von Brauerei. Beinahe jede Kneipe dieser Straße schmückt sich zudem mit dem Dinkelacker-Schild. Kein Wunder, denn schon 1888 hatte der Kommerzienrat Carl Dinkelacker hier sein Unternehmen gegründet.
Was neben der Allgegenwärtigkeit des Logos aber noch viel eindringlicher für die Anwesenheit des Brauers spricht, sind die (im Sommer ganz besonders) süßen wohl-bekannten Düfte, die hier Tag für Tag ahnungsvoll das Land streifen. So mancher rümpft sich im vorbeigehen die Nase. Ortsfremde fragen sich, was da wohl so duften mag. Mir wird schlecht dabei.
In der Tübinger Straße wimmelt es von Friseuren, Antiquitätenläden, kleinen Bars, Cafés, Second Hand Stores und abstrusen Shops, deren offizieller Fassade man kaum trauen mag. Im Eingang des heruntergekommenen Billigimport-Modegeschäfts sitzt schon morgens der übergewichtige Herr im Feinripp neben seinen Sonderpreisen und raucht perspektivenlos seine Zigarette.
Die Bäckerei auf der Ecke verspricht "tägliche Frische aus dem Backparadies" - fraglich, ob man ihr das abkauft. Ich kaufe nicht.
Das als Massage-Salon getarnte Freudenhaus sowie der etwas befremdlich wirkende Shisha-Laden mit dem bezeichnenden Namen „Rauchbombe“ tragen ebenfalls einen Teil dazu bei, dass man die Tübinger Straße in dieser Ecke als etwas unbehaglich empfinden könnte.
Ein ganz besonderes Highlight bildet der winzige Kopierladen. Hier stapeln sich Papierberge und veraltete Büroutensilien. Ein gewaltiger Müllberg jagt den nächsten. Beschäftigt wühlend sitzt dennoch täglich ein alter Herr mit Kringel-Schnurrbart vor seinem Rechner und scheint zu arbeiten. Ich laufe auch beim hundertsten mal noch kopfschüttelnd an diesem Schaubild vorüber und bin häufig kurz davor, das ganze auf einem Foto festzuhalten.
Am Wochenende ist Christopher Street Day und die Tübinger Straße wird wie jedes Jahr zum Schauplatz dieser Parade. Fast alle Demonstrationen und Umzüge in Stuttgart verlaufen durch die Tübinger Straße. Damals, 1932, war es noch die Straßenbahn Linie 6, die hier täglich ihre Runden zog. Heute gibt es sie nicht mehr, was den Anwohnern sicherlich entgegen kommt. Die Dinkelacker-Produktion sorgt ohnehin schon für einen störenden Lärmpegel, den man etwa alle 15 Minuten in Form eines lauten Schepperns und Krachens wahrnehmen muss. Dinkelacker hält eben etwas für alle Sinne bereit.
Je näher man der Innenstadt rückt, desto zivilisierter darf man sich in der Tübinger Straße fühlen. Nur geht dabei auch der besondere Flair von Second Hand und die Trödelmarktatmosphäre Meter für Meter ein Stück verloren. Die Straße ist lang. Lang genug, um sehr unterschiedliche Seiten von sich zu zeigen. Der Zustand des Asphalts spiegelt die verschiedenen Bereiche deutlich wider. Wenn man in der Innenstadt angelangt, hat das kaum noch etwas mit dem Beschriebenen gemein. Selbst unser Freund Herr Dinkelacker schafft es nicht, seinen Charme bis an die Yeans Halle zu versprühen.
Freitag, 2. Juli 2010
Montag, 14. Juni 2010
riesenkräfte.
In der ärmsten kleinen Geige liegt die Harmonie des Alls verborgen, Liegt ekstatisch tiefstes Stöhnen, Jauchzen süßen Schalls verborgen; In dem Stein am Wege liegt der Funke, der die Welt entzündet, Liegt die Wucht des fürchterlichen, blitzesgleichen Pralls verborgen. In dem Wort, dem abgegriffnen, liegt was mancher sinnend suchet: Eine Wahrheit, mit der Klarheit leuchtenden Kristalls verborgen … Lockt die Töne, sticht die Wahrheit, werft den Stein mit Riesenkräften! Unsern Blicken ist Vollkommnes seit dem Tag des Sündenfalls verborgen.
Hugo von Hofmannsthal
Hugo von Hofmannsthal
Bald schon werdet ihr neues von mir lesen. Ich trainiere bereits meine Finger.
Mittwoch, 28. April 2010
Abonnieren
Posts (Atom)